Schreiben

Texte bestimmen wesentlich mit, was wir über die Welt erfahren. Als Leser oder Schreiber oder beides sind wir in diese Prozesse ständig einbezogen:

  • als 1-1-Kommunikation, beispielsweise in persönlichen Nachrichten in sozialen Netzwerken, privaten eMails oder gar Briefen
  • als 1-n-Kommunikation, beispielsweise als Postings in sozialen Netzwerken, Rundbrief oder Veröffentlichungen (Presse, Bücher, Videotext)
  • als 1-0-Kommunikation, beispielsweise im Tagebuch oder persönlichen Notizen.

Insbesondere, wenn wir uns an ein Publikum (>1) wenden, steigen die Anforderungen an die Textqualität, dabei ist es egal, ob es sich um journalistische, Unterhaltungs- oder Sachtexte handelt.

Schreiben kann jeder, der auch reden kann. Doch ist beispielsweise der Journalismus mehr als nur schreiben. Journalisten sind in der Position, dass ihre eine Äußerung potenziell Tausenden bekannt wird. Sie beeinflussen Meinungen, liefern Informationen, berichten über Ereignisse. Das bedeutet Verantwortung, wie übrigens jede Kommunikation, da sie das Wissen und Verständnis anderer beeinflusst.

Alle Texte, die sich an Nutzer (im weitesten Sinn) richten, folgen den gleichen Ansprüchen:

  • Nutzerziel verstehen: aktuelle Information erhalten, Unterstützung finden, Sachverhalte verstehen
  • Nutzerkontext berücksichtigen: zielgerichtete Faktensuche, allgemeine Verständnis- oder Hilfesuche; umgebende Texte und Navigation
  • Sprachlevel geeignet wählen: Perspektive und Ansprache, Sprachkomplexität
  • Struktur und Dramaturgie: Textaufbau und -gliederung; Involvement erzeugen
  • Meta-Elemente nutzen: Titel, Unter- und Zwischentitel, ergänzende Textblöcke, Teaser
  • andere Medien integrieren: Bilder, Videos, Tabellen – Veranschaulichung und Konkretheit herstellen

Im Beitrag „Fünf Mythen über das Schreiben“ werden die häufigsten Missverständnisse ausgeräumt und praktische Hinweise gegeben:

  Annahme Realität
1 Jeder kann schreiben, und jeder kann lesen Nicht jeder sollte schreiben, viele wollen nicht lesen
2 Texte sind einfach zu produzieren und zu publizieren Texterstellung ist harte Arbeit; das Veröffentlichen bedeutet etwa den gleichen Aufwand noch einmal
3 Suchmaschinen mögen Texte und führen so neue Leser zu Suchmaschinen finden nur relevante Inhalte, die technische Bedingungen erfüllen
4 Texte eignen sich für jedes Zielformat und -gerät Jedes Zielmedium benötigt eine andere Aufbereitung des Textes
5 Jeder Text wirkt für sich allein Jeder Text wirkt in seinem Umfeld und Kontext

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