Layout

Für die Gestaltung von Drucksachen werden die beiden Begriffe „Satz“ und „Layout“ gebraucht. Während Satz sich vorwiegend auf das „Setzen“ größerer Textmengen bezieht, betont Layout das Gestalten stärker.

Die Bundestagsprotokolle beispielsweise, die ich nicht nur lektorierte, fallen klar in den Bereich „Satz“. Typografische Finessen oder feinsinnige Gestaltung war nicht das Ziel, sondern ein sauberes und zweckdienliches Druckbild der Redeprotokolle. Bei den Studentenzeitungen dagegen bestehen größere Freiheiten, und die Seite bzw. Doppelseite wird bewusst gestaltet.

Layout auf dem Monitor

Auch im Bereich Web- und Software-Entwicklung wird von Layout gesprochen. Dabei ist sowohl die Nutzerschnittstelle gemeint als auch auf abstrakter Ebene die innere Organisation des Codes (bei großen Projekten metaphorisch auch als „Architektur“ bezeichnet). Die Benutzerschnittstelle (UI = User Interface bzw. GUI = Graphic User Interface) muss sich genau wie Print-Layout und -Satz an den Fähigkeiten des Menschen orientieren; dabei spricht man oft auch von Usability. Im Web und bei Software-UI ist vor allem die Präsentation, Organisation, Selektion, Strukturierung und Verfügbarkeit von Informationen ausschlaggebend.

Layout allgemein

In gewisser Weise ist Layout optisches Informationsmanagement. Das umfasst zunächst die Bereitstellung bzw. Verfügbarkeit von Informationen, die der Nutzer (Leser, Web-Surfer, Software-Bediener) erwartet, benötigt oder sucht. Informationen sind auf vier Ebenen strukturiert, und je aktuellem Fall ist deren Sichtbarkeit und Verfügbarkeit oder Nutzbarkeit abzuwägen:

  • Mikro-Ebene: Einzelteile des Mediums innerhalb der aktuellen Ansicht; Bild auf einer Buchseite oder Titelzeile auf einer Zeitungsseite, Menü oder Button in einer Software, Navigationselement auf einer Webseite
  • Medium-Ebene: die aktuelle Ansicht des Mediums; die Doppelseite eines Printprodukts, eine komplette Webseite, die Fenster-Ansicht einer Software
  • Makro-Ebene: Gesamtheit des eigenen Mediums; von der Titelseite über Inhaltsverzeichnis bis zur letzten Seite, alle Unterseiten einer Website, alle Funktionen, Fenster, Paletten, Ansichten einer Software
  • Kontext: außerhalb des eigenen Mediums; Nutzerwissen und -erwartungen, Standards

Gutes Layout bringt alle vier Ebenen in Einklang – in formaler, inhaltlicher und funktionaler Hinsicht.