Icons für eine Frankiermaschine

die Startgrafik wird auch als Bildschirmschoner verwendet

Zeitraum: Frühjahr/Sommer 2006

Produkt: Icons für Frankiermaschinen

Francotyp-Postalia setzt bei einigen Modellen ihrer ultimail-Frankiermaschinen eine grafische Benutzerführung ein. Diese erleichtern die Bedienung und optimieren den internationalen Vertrieb. In Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Dr. Helbig erarbeitete ich ein Gestaltungskonzept für die Icons und gestaltete diese. Ihre internationale Premiere feierten „meine Bilder“ 2006 bei der Vorstellung der ultimail in Japan.

Die Piktogramme folgen einer etablierten Icon-Sprache: Ähnliches sieht ähnlich aus. Es wurden Icons für Standard-Aktionen wie Bestätigen, Wertlöschen, Weiterblättern und Sonderfunktionen wie Druckerkartusche ausrichten benötigt. Hinzu kamen die Icons für Einstellungen, Statusanzeigen und Funktionsaufrufe.

Neben den Icons demonstrieren einige Erklärbilder die Handhabung. Beispielsweise begleitet eine grafische Schritt-für-Schritt-Anleitung auf dem Display das Wechseln der Druckpatrone. Die Grafiken stellen jeweils bildschirmfüllend vor, was zu tun ist, und ich habe sie aus der Bedienungsanleitung für die Displayanzeige optimiert. Außerdem erscheinen je nach Fehler passende große Bilder, die bei der Problemlösung helfen.

Grafische Elemte sollen die Benutzerfürhung der centormail ebenfalls vereinfachen. Dafür gestaltete ich einige Status-Icons, diesmal waren auch Graustufen möglich. Außerdem entwickelte ich aus Produktzeichnungen den Start-Screen, der auch als Bildschirmschoner verwendet wird und verrät, ob das Display korrekt eingestellt ist. Die Icons in der Bedienungsanleitung (insbesondere unter 3.6.2) entsprechen dem Design, sind jedoch vektorisierte Abbildungen, die im Druck besser wirken.

Bei der Gestaltung orientierte ich mich an den Regeln zur Usability, die sich in Bezug auf Icon-Logik und -Design beispielsweise in den „Macintosh Human Interface Guidelines“ (1992) wiederfinden.

im Setup-Menü sind die Einstellungen in Gruppen (Ordner-Outline) zusammengefasstDie ultimail

Shortkeys: Icon auf Bildschirm zeigt Funktion der nebenstehenden Taste

Hauptmenü: einfache Icons, Wert- und Statusanzeigen, Zugriff auf wichtigste Funktionen (mehr als 90 Prozent der Benutzung wird hier erledigt)

Icon-Konzept

Untergruppe: führt ein Icon zu einer Untergruppe (neuer Bildschirm), erhält es einen symbolischen Ordner

Einstellungen: Einstellungen am Gerät werden durch ein umgebendes Quadrat mit kleinem Kreis gekennzeichnet (die Setup-Taste ist mit einem Kreis bedruckt)

Konsistenz: Sieht ein Icon einem anderen ähnlich, hat es eine ähnliche Funktion, beispielsweise wird der aktuelle Benutzer durch eine einzelne Person-Silhouette versinnbildlicht, eine Kostenstellengruppe besteht aus drei dieser Silhouetten und die Kostenstellenverwaltung aus den drei Silhouetten mit Rand und Punkt.

im Hauptmenü gibt es Zugriff auf alle wichtigen Standard-FunktionenAufgabe

Das ultimail-Display arbeitet in Schwarz-Weiß ohne Graustufen. Die Icongröße ist wegen der Zuordnung zu Tasten auf maximal 32 x 32 Pixel begrenzt. Fehlerbilder und erklärende Grafiken sind größer.

Die Iconsprache muss international verständlich sein, die Bedienungsanleitung in der jeweiligen Landessprache erläutert die Bedienung.

Fortsetzung: farbiger Touchscreen

Der Touchscreen der Postbase-Frankiermaschine ermöglicht eine einfache Bedienung.

Zeitraum: 2009 bis 2011

Produkt: Icons für Frankiermaschinen

In der nächsten Stufe wurde gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Helbig das Interface für eine neue Frankiermaschinengeneration entwickelt. Die Bedienung basiert auf einer Touch-Bedienung, und das Display ist farbig – das ermöglicht ganz neue Bedien- und Gestaltungsmöglichkeiten. Über mehrere Iterationen näherten wir uns dem finalen Produkt an, denn Design, technische Leistungsfähigkeit und Nutzerfreundlichkeit mussten optimal aufeinander abgestimmt werden.

Die besonders innovativen und „coolen“ Ansätze bestanden die effizient-Arbeiten-Tests nicht und hätten auch die Hardware-Anforderungen erhöht – es handelt sich aber letztlich um eine Frankiermaschine und kein Consumer-Smartphone. Pragmatismus und Klarheit erwiesen sich als zielführend. Die Nutzerabläufe fanden komplett über das Display statt. Das bedeutet, dass alle Bildelemente groß genug sein müssen, um gut mit dem Finger bedienbar zu sein. Dank der Farbigkeit konnten Icons und Symbole filigraner ausfallen, durften jedoch nicht zu detailliert werden, um nicht von der eigentlichen Funktion abzulenken. Um Touchbedienungs-Novizen (die waren ein relevanter Teil der Zielgruppe) zu führen, wurden die drückbaren Elemente besonders auffällig als Tasten gestaltet. Die Kombination aus Icon/Symbol und Beschriftung auf den Tasten vereindeutigt die jeweilige Funktion, sodass Gelegenheitsnutzer und Vielfrankierer gleichermaßen unterstützt werden.

In dieser Bildschirmmaske wird die Hauptarbeit der Frankier-Aufgaben erledigt.Die meiste Zeit verbringt der Nutzer in dieser Bildschirmansicht, um Briefe entsprechend zu frankieren. Die Aufteilung der oberen Zeile entspricht dem Aufdruck auf dem Briefumschlag. Die Vorschau profitiert von den grafischen Fähigkeiten der modernen Gerätesoftware und gibt unaufwändig flexible Gestaltungsfreiheit durch zwei frei belegbare Aufdruck-Elemente (bei Drücken der großen Tasten wird aus Vorlagen eine andere gewählt/eingestellt). Der mittlere Bereich informiert über wichtige Einstellungen zur aktuellen Frankierung. Über die unteren Tasten werden Einstellungen schnell gewechselt. Um den Fokus beim Arbeiten zu unterstützen, sind die unteren Tasten mit einfarbigen Symbolen versehen, Farbverläufe verdeutlichen Aktionen und gewählte Vorbelegungen (die linken drei Tasten).

2012 erhielt die „PostBase“ den RedDot Design Award.